Stadt Adelsheim

„Augenblicke – Nacht der 10.000 Lichter“

ADELSHEIM LEUCHTET: GROßE PARTY IM BUNTEN LICHTERMEER Finale eines grandiosen Gemeinschaftsprojektes – „Rhapsody in Blue“ lockte 4000 Besucher nach Adelsheim.

Adelsheim. (zij/joc) Partystimmung pur herrschte am Samstagabend bis in die frühen Morgenstunden in der für den Autoverkehr gesperrten Adelsheimer Ortsdurchfahrt. Zum krönenden Abschluss des diesjährigen Kunstsommers „Adelsheim leuchtet“ verwandelte sich die Innenstadt unter dem Titel „Rhapsody in Blue“ in ein buntes Lichtermeer aus Teelichtern und Neonröhren. Rund 4000 Besucher wollten sich am Finaltag das glänzende Vergnügen nicht entgehen lassen.

Den Rekordbesuch für 2007 verzeichnete am Samstag die Ausstellung „Augenblicke“, initiiert von Videokünstler und Kameramann Louis von Adelsheim. Auch am letzten Tag musste man nochmals Wartezeiten an der Abendkasse in Kauf nehmen, bevor man durch den herrlich illuminierten Schlosspark mit seinen Installationen schreiten konnte. Und zum Abschluss ging es in die Oberschlossbar.

Ein buntes und abwechslungsreiches kulturelles Programm mit vielen erstklassigen Künstlern, die von Schlager, Pop, Rock bis hin zu Klassik auch Theater, Kabarett und Kleinkunst boten, rundete den diesjährigen Kunstsommer ab.

Viel Arbeit und Zeit investierte Louis von Adelsheim mit seinem Team noch einmal zum Finale der Ausstellung. Die Adelsheimer Geschäftswelt hielt ihre Ladengeschäfte bis kurz vor Mitternacht geöffnet und hier bekam man neben manchem Schnäppchen auch einen besonderen „Augenblick“ zu sehen. Die Gewerbetreibenden trugen als besonderen Gag Kontaktlinsen, und so mancher Kunde wurde mit Tigeraugen oder Zebraaugen beäugt. Selbstverständlich war auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt.

Auch die Bürger der Stadt waren gefordert und alle machten mit bei „Adelsheim leuchtet“, das zu einem grandiosen Gemeinschaftsprojekt wurde, für das die Besucher teils mehrere hundert Kilometer Anreisewege auf sich nahmen.

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit verwandelte sich das beschauliche Baulandstädtchen mit seinen romantischen Winkeln und Gassen sowie seinen historischen Häusern in ein Meer von vielen Tausend Lichtern.

Schon an den Ortseingängen standen links und rechts der Straßen und Gehwege unzählige Lichter. Viele hundert Hände und Feuerzeuge waren nötig, um die Stadt zu illuminieren. Ein besonderer Dank galt den vielen Freiwilligen für ihre Teilnahme an der Mega-Veranstaltung. Dem Einfallsreichtum waren keine Grenzen gesetzt und nahezu alle Bürger der Innenstadt halfen, den Ortskern in märchenhaftes Licht zu hüllen.

Um Mitternacht tauchte auch die Stadtkirche in tiefblaues Licht ein, und die rund 4.000 Menschen auf der Marktstraße versammelten sich auf dem Kirchenvorplatz, um nach den Glockenschlägen der „Rhapsody in Blue“ zu lauschen. Danach legte sich zum Abschluss dieser großartigen Aktion ein sanfter Klangteppich über die Stadt.

Bürgermeister Klaus Gramlich zeigte sich nach der Preisverleihung für das am schönsten beleuchtete Gebäude stolz auf die Bürger der Stadt und nachdem die Klänge von „New York, New York“ vom Kirchturm verhallt waren, meinte er: „Die Steigerung von New York“ könne doch nur Adelsheim sein. Er freute sich, dass so viele Gäste den Weg ins Baulandstädtchen gefunden haben und begrüßte stellvertretend für alle Gäste den Minister für Ländlichen Raum, Peter Hauk, sowie Landrat Dr. Achim Brötel. Ein ganz besonderer Dank galt zum Abschluss des Kunstsommers Louis von Adelsheim. Er habe als Initiator der Aktion gewaltige Energien freigelegt und Adelsheim zum Leuchten gebracht. Lang anhaltender tosender Applaus und laute Bravo-Rufe spiegelten den Dank der Adelsheimer für das Engagement des Schlossherren wider.

Auch Landrat Dr. Achim Brötel war begeistert von der tollen Stimmung in der Stadt. Diese Aktion sei einzigartig, auch über die Kreisgrenzen hinaus und er lobte die sprühenden Ideen des Barons, der es immer wieder versteht, die Bevölkerung zu animieren, sich mit einzubringen. „Adelsheim leuchtet“ sei ein Markenzeichen der Stadt und für alle ein einmaliges Erlebnis, so Brötel.

Nach der Preisverleihung war es an den Kindern, auf der gesperrten B 292 ihre „Augenblicke“ mit Straßenmalkreide auf die Fahrbahn zu malen. Dann kam noch einmal richtig Partystimmung auf. Meinte es doch der Wettergott gnädig mit den Adelsheimern und eine herrlich laue Sommernacht lud zur Disco auf der Ortsdurchfahrt im Rahmen der „B-Two-Nine-Two-Party“ ein.

Und da rockte auch der Baron selbst kräftig mit ab. Dabei entlud sich bei ihm auch etwas die Anspannung des Tages, waren doch am Nachmittag – nach heftigen Regenfällen und Windstürmen – zwei große Boxen im Kirchturm umgestürzt. Doch glücklicherweise blieb alles heil.

Kurzzeitig musste man da sogar fürchten, dass die Veranstaltung dem Wetter zum Opfer fällt.

Auf Anfrage der RNZ zeigte sich der Baron gegen 1 Uhr dann auch sichtlich erleichtert: „Heute Mittag hatten wir noch starke Bedenken. Jetzt freue ich mich umso mehr, dass es heute Abend gar nicht geregnet hat, und wir alle zusammen so richtig Party machen können“ – sprach’s und verschwand zum Kirchenvorplatz, wo die Jungen und Junggebliebenen den prominenten Mittänzer schon sehnsüchtig erwarteten.

Quelle: Joachim Casel und Jörg Zimmermann, Rhein-Neckar-Zeitung vom 30.7.2007